“Et kütt, wie et kütt” / Part I

Rassebeschreibungen aus Büchern und dem Internet helfen nur bedingt…

Der erste Beitrag hat schon großes Potential, dem Phrasenschwein das Maul zu stopfen, das hab ich so im Gefühl.  

Die bisherige Geschichte von Pepper und uns trägt sich wahrscheinlich so oder so ähnlich in ca. 70 % der Hundehaushalte zu (Zahl absolut erfunden), will oder muss man sich doch mit einem Lebewesen zusammentun und auseinandersetzen, das sogar zu einer anderen Spezies gehört. Es “spricht” anders, es bewegt sich anders und erachtet andere Dinge im Leben als wichtig, als man selbst – eine andere Persönlichkeit eben, mitunter gefühlt von einem anderen Stern. 

Aber abgesehen von den diversen phänotypischen, also äußerlichen, rein anatomischen Merkmalen, gibt es auch viele Gemeinsamkeiten – wenn man genau hinsieht und sich darauf einlässt! 

Einfach, weil es ein soziales Lebewesen, ein intelligentes Säugetier mit ähnlichen Bedürfnissen und Charaktereigenschaften und Emotionen ist. Das kann ich jetzt sagen, weil ich das in den letzten zwei Jahren intensiv gelernt habe.  

Ich habe schon lange davon geträumt, ein Lebewesen bei mir zu haben, für das ich sorgen und mit dem ich mich verständigen kann. Dass wir zu einem tollen Team zusammenwachsen und uns ohne viele Worte verstehen, dafür aber mit Codes und Insider-Slang – na klaaaar, mein Sohn war mein größter Wunsch, aber ich meine jetzt den Hund. =) 

Nun war aber auch meine nicht sehr ausgeprägte Geduld gefordert und es dauerte einige Zeit, bis es in unser Leben gepasst hat, einen Hund zu uns zu holen (oder auch, bis die anderen 50 % des Familienrats das Gebettel nicht mehr ausgehalten haben – wir waren 2 gegen 1, hehe).

Vorbereitung ist wichtig!

Also ging die wilde Reise los:  Infos gegoogelt, Bücher gewälzt, Leute gefragt, die Nachbarin ausgefragt und dabei ihren Groenendael beobachtet, wieder Bücher, Internet usw. – man kennt`s.  

Dann fiel die Entscheidung auf diese Rasse, ein Tervueren sollte es sein, ein belgischer Schäferhund, in der Varietät Falbfarben mit langem Fell. Offensichtlich habe ich noch nicht so gut zwischen den Zeilen lesen können (manche Rassebeschreibungen sind ja auch eher im Stil eines Arbeitszeugnisses verfasst, also quasi codiert). Oder ich war einfach zu naiv oder WOLLTE es einfach nicht – alles ist denkbar…  

Egal wieso, weshalb, warum, wir haben uns für die kleine Pepper entschieden. Eigentlich heißt sie Abby, vollständig „Abby de la belle souriante“. Da das der A-Wurf der Züchterin / des Zwingers war, hat sie selbstredend auch einen Namen mit A bekommen, aber Pepper sollte der Rufname sein und der stellte sich auch als sehr treffend heraus. 

Aber hat es auch was gebracht?

Da war sie nun: Nix mit familienfreundlich, Anfängerhund (vielleicht bin ich auch ein besonders talentfreier Anfänger) kinderlieb, nicht territorial, will seinem Menschen gefallen… (diesen Satz als eine Charaktereigenschaft sehe ich mittlerweile auch kritisch).* 

Das klang alles so super und passend zu mir, sind es doch Attribute die ich gerne auch für mich als Beschreibung verwenden (wollen) würde. Vor allem den Menschen gefallen wollen… lieb und nett sein… und was hab ich jetzt davon? Ne Menge Aufregung, das steht mal fest – aber auch sehr viel Spaß und Freude, die alles wieder wett macht. Na ja, meistens… 

*woher auch immer ich diese „Fakten“ habe, das muss ein seeehr verirrter und verliebter Autor gewesen sein. Eigentlich mehrere, denn ich habe mir schon Mühe gegeben, verschiedene Quellen zu sichten – und das ist dabei hängen geblieben.  

Die FCI-Rassebeschreibung habe ich gerade noch mal gelesen – da erkenne ich die wahren „Talente“ nun ganz deutlich und lese sie komplett heraus. Also, ganz ehrlich, die haben die neulich erst umgeschrieben, anders kann ich mir das nicht erklären. =) 

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