“Et kütt, wie et kütt” / Part II

Was hab ich jetzt davon?

Auf jeden Fall häufig erhöhten Puls und eine auffällige Gesichtsfarbe! 

Da waren sie also, meine drei (+x) Probleme:  

Ein Hund, der fremde Menschen grundsätzlich erstmal komisch und spooky findet – dazu gehören auch Besuchskinder.  

Ein Hund, der seeehr genau aufpasst und wer sich auch nur erdreistet, an unserem Grundstück und im Radius von 100 m überhaupt nur zu atmen, lautstark beschimpft wird. 

Besucher dürfen nicht einfach so auf die Toilette! Die werden zunächst streng beobachtet und müssen sich genau erklären, warum sie sich jetzt einfach von ihrem zugewiesenen Platz erheben (den ich übrigens mit übertriebenen Gesten und schauspielerischem Talent als Platzanweiser zugeordnet habe. Auch meine Schwiegereltern müssen da mitspielen und werden dirigiert – Fortsetzung folgt).

Eine wahnsinnige Hibbeltrulla, die immer vorne gehen muss und bei der auch auf dem Spaziergang keiner die Formation verlassen darf. Die einfach nicht langsam trödeln und schlendern kann.  

Die sich mit 5 Monaten das Bein bricht, weil sie über Tische und Bänke gehen musste und außerdem einen sehr großen Tanzbereich als Individualdistanz für sich beansprucht.  

Die oft unkonzentriert und fahrig wirkt und auch ist, weil sie einfa… oh, ein Schmetterling…, wo war ich? Ach ja, fahrig, hektisch, immer angeknipst und wer weiß was noch. DAS ist die Pepper. 

Die Sache mit dem Deckel und dem Topf ;=)

Und was soll ich sagen: sie ist mein Spiegel in vielen Dingen, obwohl ich sie mir so nicht ausgesucht habe (wer kann das schon beurteilen bei einem kleinen Welpen). Mein Tanzbereich ist auch recht groß, ich bin grandios leicht ablenkbar, natürlich absolut territorial, ein Heimsch…läfer (reingefallen ;=)) und kann um Gottes willen nicht schlendern und die Seele baumeln lassen. Und nun haben wir beide auch noch eine Titanplatte im rechten Bein, Zufälle gibt’s… irre.  

Allerdings bin ich, dank meiner guten Erziehung (Grüße gehen raus an meine Eltern ) höflicher und netter zu Menschen und Hunden, ich lerne sie gerne erstmal zurückhaltender kennen, bevor ich aktiv werde. Daher bin ich häufig recht beschämt, ob ihres Verhaltens und ihrer “Unhöflichkeit”. 

Ich arbeite nach wie vor daran, ihr zu zeigen, dass nicht SIE agieren muss. Und dass es nicht IHRE Aufgabe ist, Dinge zu regeln und sich zu kümmern.  

Pepper kann sich doch ganz entspannt zurückhalten, denn ich werde schon wissen, was zu tun ist das ist der Plan! 

Und doch muss ich auch einigen Dingen mit radikaler Akzeptanz begegnen. Das macht es wiederum leichter, den Fokus auf wirkliche Veränderungen zu legen und daran zu arbeiten.  

Wir sind schon wirklich weit gekommen, unsere Spaziergänge finden zu normalen Tageszeiten statt und sind auch nicht immer geistig und körperlich komplett erschöpfend.  

(Trotzdem gehe ich gerne im Regen raus, wenn sich sonst keiner draußen tummelt. Dann kann ich nämlich den rechts-links-hinten-oben-unten- Panoramaaugen und -ohren mal eine kleine Pause gönnen.) 

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