Warum ich „bedürfnisorientiertes Arbeiten“ nicht mehr so gut hören kann, es aber den Nagel auf den Kopf trifft.
Bitte bis zum Ende lesen… sonst verpasst du die Offenbarung. =)
Du hast wahrscheinlich schon gemerkt, dass ich mit diesen „psychoesoterisch-angehauchten-schönstreichel-namentanz“ Begriffen ein wenig hadere… einfach, weil ich vor allem an die Wissenschaft und Fakten glaube und es sich alles so manches Mal für mein Empfinden ein wenig esoterisch und spirituell anfühlt (aberjederdarfsein-undfühlenwaserwill)
Obwohl es auch für mich ultraviele Dinge zwischen Himmel und Hölle, ne Erde gibt, die ich nicht erklären kann und die für mich auch nicht so richtig greifbar sind.
So geht es mir persönlich. Aber jeder, der sich damit voll identifizieren kann, ist auch in meinem Universum absolut willkommen und gern gesehen!
Dieser Begriff „bedürfnisorientiert“ jagt mir aber mittlerweile leider einen Schauer über den Rücken, weil es einfach soooo oft zu lesen ist – zumindest in der Hunde-Bubble. Es klingt für mich oft nach schöngestreichelt und wirhamunsallelieb. Und was mich am meisten schaudert:
Ich stelle die steile These auf, dass nicht wirklich JEDER damit auch meint, was es bedeutet. Die allermeisten Leute garantiert, aber es ist auch ein wenig „catchy“ und hebt sich mit einem Wort ganz schnell von dem autoritären und gewaltbasierten Training der alten Schule ab. Also in denen noch geprügelt, drangsaliert und gestraft wird, bis die Schwarte kracht. Und das will doch keiner, davon distanziert man sich natürlich ZUM GLÜCK!!! Und mit einem kleinen Wörtchen suggeriert man – was auch immer man möchte, Hauptsache gewaltfrei und möglichst auch ausschließlich POSITIV.
These Ende.
Bedürfnisse sind kein Hokuspokus
Bevor ich jetzt das Fass aufmache mit dem REIN positiven Training ohne Strafen und negative Erfahrungen (wer schon mal am LEBEN teilgenommen hat, wird wissen, dass das keine Zuckerwatte und Lollilutschen ist) möchte ich zurückkommen zu streicheltanzallelieb und so… Da tue ich dem Ganzen absolut unrecht, das gebe ich sehr gerne zu!
Denn Im Gegenteil: es ist so wissenschaftlich belegt, nachvollziehbar und rational erklärbar, dass es mir während meiner Ausbildung die Gummistiefel ausgezogen hat. Da saß ich also interessiert und lernte bestrebt, welche Bedürfnisse Lebewesen so haben, die, zunächst beim Menschen erforscht, auf Hunde sehr eindrücklich übertragbar sind.
Gleichzeitig kamen noch die Emotionen und anderes “Psychozeug” als Kirsche obendrauf und schon wurde ich ganz kleinlaut und gelobe nun Besserung, nicht mehr schreiend wegzurennen, wenn jemand mir mit Achtsamkeit und Yoga kommt (was jetzt ein wenig überspitzt formuliert ist, denn ich wende beides schon länger an und erkenne den Mehrwert absolut – aber es ist trotzdem schwere Kost für eine Hibbelfutt, wie auch ich eine bin.)
Ganz reumütig erlebe und verstehe ich nun, dass die Basis allen Verhaltens eines Lebewesens die Wahrung und Befriedigung der grundsätzlichen und individuellen Bedürfnisse ist – bäääm.
Wenn du hier dranbleibst und auch selbst immer alles für psycho, laissez faire, esoterisch gehalten hast, dann freue ich mich, dir diese Bedürfnisse, um die sich irgendwie alles dreht, mit Erkenntnissen und Worten einiger schlauer Menschen und eigens kreierten Beispielen nahezubringen. =)