Aber damit kann man ja dann arbeiten
Um an meinen vorherigen Beitrag anzuknüpfen: Ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, also das Hündchen schon da und ihr versucht euch gerade am Zusammenraufen, ist noch lange nicht Hopfen & Malz verloren, wie es so schön heißt.
Vielleicht hast du auch die Rassebeschreibung vorher nicht richtig gelesen. Oder du bist mit falschen oder unvollständigen Informationen versorgt worden, wenn du vielleicht einen Hund aus einer Tierschutzorganisation aufgenommen hast. Es gibt, wie immer im Leben, ganz tolle und verantwortungsvolle Züchter und Organisationen, aber eben auch viele schwarze Schafe. Oder auch unwissende und naive Exemplare.
Sich darüber aufzuregen und daran festzuhalten, einen Schuldigen zu finden, nützt euch nur überhaupt gar nix.
Vor allem ist es nun wichtig, die Schwierigkeiten eures Zusammenlebens zu benennen. Was ist euer bzw. dein Problem? Woran möchtest du arbeiten? Ist es “nur” ein Problemverhalten, dass dir unangenehm oder peinlich ist? Ist dein Hund zu laut? Zu aufgeregt? Zu wild? Ist es schwierig mit den Kindern im Haus?
Kann er nicht allein zu Hause bleiben? Ist er rubbeldiekatz verschwunden, wenn er die Gelegenheit und einen leckeren Duft in der Nase hat? Ein Jagdhund, der nur mit der Nase am Boden oder im Wind spazieren geht? Ein Schelm, wer sich “steht doch schon auf der Verpackung, was hast du erwartet” dabei denkt.
Erstens kommt es anders...
Egal wie: Du hast dir etwas anderes vorgestellt. Es läuft nicht wie geschmiert und du bist auf der Suche nach Antworten und deshalb vielleicht hier gelandet? Wir sind hier zwar nicht bei “Wünsch dir was” aber auch nicht bei “So isset”! Zumindest noch nicht – über radikale Akzeptanz sprechen wir dann an anderer Stelle.
Der erste Schritt ist doch jetzt schon gemacht! Das finde ich großartig!
Und jetzt krempeln wir die Ärmel hoch, wickeln die Leine ordentlich auf und legen los. Dann sehen wir, wohin die Reise geht. Denn das wird womöglich eine längere Reise – durch die Berge, steil und kraxelig, ins kalte Gebirgswasser, zum Erholen auch mal an den Strand (mit Palmen und Kokosnüssen, die einem auf den Kopf fallen) oder achtsam durch einen stillen Wald.
Bei einem netten Plausch mit Kaffee und Kuchen kann sich ja jeder zusammenreißen, aber auf Reisen lernt man sich erst mal so richtig kennen mit all seinen Marotten und Special Effects.
Ich wünsche mir auch oft einen Zauberstab, damit alles schneller geht, aber ich habe immer noch keinen. Und auch niemand anders. Also müsst ihr da durch und am Ende der Reise wird es sich hoffentlich gelohnt haben!
Warum ich das so vage schreibe? Ist das nicht schlecht fürs Geschäft? Sollte ich nicht anpreisen, dass ich dir und euch auf JEDEN Fall helfen kann? Das alles schnell und einfach zu lösen geht? Wirke ich dann nicht inkompetent?
Hast du schonmal etwas gekauft, was dir eine Wirkung / eine Lösung versprochen, aber gar nicht funktioniert hat?
- Ein Zahnspray für weißere Zähne
- Einen Zauberschaum gegen Rotweinflecken auf weißen Klamotten
- Pillen gegen Schokoladenhunger
- Shampoo gegen schütteres Haar
- Creme, die einen 20 Jahre jünger strahlen lässt
Und was hast du gedacht, nachdem du das Geld zum Fenster rausgeworfen hast? Womöglich: “Hinterher ist man immer schlauer!”
Mehr sag ich dazu nicht! =)
Take Home Message für heute:
„Der einzige Ort, wo Erfolg vor Arbeit kommt, ist das Wörterbuch.“
(Vidal Sassoon)